
Das übergreifende Thema Interkulturelle Bildung und Erziehung im neuen Rahmenlehrplan Teil B: Bedeutung des übergreifenden Themas, Kompetenzerwerb, Bezüge zu den Fächern sowie Links und Materialien Link zum Rahmenlehrplan online
Grundsätze der Interkulturellen Bildung und Erziehung
Interkulturalität bezeichnet die Begegnung und die gegenseitige Beeinflussung von unterschiedlichen und sich stets in Veränderung befindenden Kulturen. Interkulturalität findet statt, wann immer zwischen Angehörigen verschiedener Kulturen kommuniziert und gehandelt wird. In diesen Prozessen entstehen neue Kulturen.
Für das Interkulturelle Lernen, ein (lebenslanger) Prozess, ist eine offene Haltung unabdingbar. Diese zeigt sich im Anerkennen der kulturellen Vielfalt von Menschen, aber auch im Anerkennen der eigenen Vielfalt (Diversity). Aus der Vielfalt der Kulturen ergeben sich Ressourcen, die allen zur Verfügung stehen und entweder aktiviert oder außer Acht gelassen werden können.
Zunächst werden die Gemeinsamkeiten und Differenzen von Kulturen wahrgenommen. Das Gemeinsame wird unter Wahrnehmung der Differenzen zum Fundament für lösungsorientiertes Handeln gemacht. Hierin besteht der essenzielle Lernanlass für das Interkulturelle Lernen.
Der Kompetenzerwerb in der Interkulturellen Bildung und Erziehung erfolgt auf der Basis eines permanenten Erkenntniserwerbs über eigene und andere Kulturen, begleitet von Offenheit und Perspektivwechsel, sowie auf der Basis von kommunikationsbasiertem Handeln, in vertrauten und in unvertrauten Kontexten.
Ziel der Interkulturellen Bildung und Erziehung ist es, dass Menschen Handlungsstrategien entwickeln, die auf ein soziales Miteinander ausgerichtet sind und sie befähigen, auch in kultursensiblen Situationen, in beruflichen oder in privaten Kontexten, konstruktiv zu agieren.
Ansprechpartnerinnen LISUM
Grit Diaz de Arce (LISUM), (Mi/Do/Fr)
Tel.: +49 3378 209-452
Katrin Gerstner (LISUM)
Tel.: +49 3378 209-410
Folgende Grundsätze bilden den Rahmen für die systematische Entwicklung dieses übergreifenden Themas an Schulen:
Die Schule
- nimmt Vielfalt als Potenzial für alle Beteiligten wahr.
- trägt zum Erwerb interkultureller Kompetenzen im Unterricht aller Fächer und im gesamten Schulleben bei.
- ist zentraler Ort für den Erwerb bildungssprachlicher Kompetenzen.
- fördert Zwei- und Mehrsprachigkeit (von Kindern und Jugendlichen mit Familiensprache nichtdeutscher Herkunft) und nutzt diese für die schulische Kommunikation.
- gestaltet aktiv Bildungs- und Erziehungspartnerschaften mit Erziehungsberechtigten.
- öffnet neue Handlungs- und Erfahrungsräume für die Interkulturelle Bildung und Erziehung und integriert diese in ihre Schulkultur.
Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat sich vor dem Hintergrund der Globalisierung, der Migration und des Zusammenwachsens Europas den Herausforderungen und Chancen der kulturellen Pluralisierung unserer Gesellschaft gestellt und "Empfehlungen zur Interkulturellen Bildung und Erziehung in der Schule" vorgelegt (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 25.10.1996 i. d. F. vom 05.12.2013). Das übergreifende Thema Interkulturelle Bildung und Erziehung wird darin ausdrücklich als Querschnittsaufgabe von Schule definiert.
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Redaktionell verantwortlich: Christoph Look
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