Herbert Spencer:

Herbert Spencer:

"Das große Ziel der Bildung ist nicht Wissen, sondern handeln."

... kommentiert von Corinna Giese


Auf dieses Zitat bin ich vor Jahren einmal im Internet gestoßen und es hat mir auf Anhieb gefallen. Egal wie man es dreht und wendet, es stimmt einfach! Wäre 1765 ohne das Handeln von James Watt die Dampfmaschine entstanden? Wie hätte 1861 der Viertaktmotor Realität werden sollen, wenn Otto sein Wissen für sich behalten hätte? Aber mit diesem Zitat sind nicht nur die großen Erfindungen der letzten Jahrhunderte gemeint. Es umfasst auch viel einfachere Tätigkeiten wie das Wadenwickeln bei kranken Kindern oder das Nichtrauchen während der Schwangerschaft. Es ist beinahe zu unserer Pflicht geworden, dem Wissen Taten folgen zu lassen. So ist es zum Beispiel strafbar, bei einer verletzten Person keine erste Hilfe zu leisten. Lehrer sollten sich diesem Handlungsvorschlag ebenfalls mehr beugen. Gut, sie formen uns zu gebildeten Wesen; aber wäre die Wissensvermittlung auf praktischer Ebene nicht viel erfolgreicher? „Learning by doing“ sollte das Motto sein, anstatt den Schülern irgendwelche trockenen Definitionen von Demokratie oder alkoholischer Gärung vorzusetzen. Beim Selbermachen kann man das vorhandene Wissen anwenden und zusätzlich erweitern. Weiterhin wäre ich dafür, Arbeitssuchende vor allem in die Gesamtschulen kommen zu lassen, damit sie den Schülern etwas von ihrem ursprünglich gelernten Beruf erzählen können. Auf diesem Wege könnten arbeitssuchende Menschen ihr Wissen sinnvoll einsetzen und den Schülern vielleicht sogar ein Wegweiser sein. Für mich war in der 9./10. Klasse noch nicht klar, was ich werden wollte. Und ich denke, so geht es zu diesem Zeitpunkt vielen Schülern.

Redaktionell verantwortlich: Ralf Dietrich, LISUM