Methoden und Unterrichtsideen: Rechtschreib-KURZ-Übungen
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Auf dieser Seite finden Sie zahlreiche Anregungen für kurze Rechtschreibübungen, die Sie in Ihren täglichen Rechtschreibunterricht einbauen können, um die Rechtschreibkompetenz Ihrer Schülerinnen und Schüler nachhaltig zu verbessern.
Werkzeuge der täglichen Rechtschreibübung
Laute und Buchstaben sowie Wörterbucharbeit
Getrennt- und Zusammenschreibung
Schreibübungen und Schreibanlässe
Lehrkräfte wissen es aus der täglichen Praxis: Mit Motivation geht alles – und ohne Motivation geht gar nichts! Leider sind bei der Rechtschreibung immer ausgerechnet diejenigen Schülerinnen und Schüler am wenigsten motiviert, die es am nötigsten hätten. Das ist alles andere als ein Zufall, denn genau diese Schülerinnen und Schüler haben in ihrer Schreibkarriere die meisten Misserfolge und Frustrationen erfahren. Und wer spielt schon gern ein Spiel, bei dem man dauernd verliert?
Damit Schülerinnen und Schüler lernen, sich für Rechtschreibung zu begeistern, müssen sie Erfolgserlebnisse haben, die ihnen das gute Gefühl geben, gerade etwas beherrschen zu lernen.
Gute Spiele – schlechte Spiele
Die meisten Übungen, die auf dieser Seite zu finden sind, haben einen betont spielerischen Charakter, um es den Schülerinnen und Schülern einfach zu machen, Freude an der Übung zu entwickeln und sich mit dem Rechtschreiblernen zu identifizieren. Allerdings können Lernspiele auch schnell „nach hinten losgehen“, sofern das Spiel selbst zu viel Raum einnimmt und das Rechtschreibtraining zur Nebensache wird.
Die Motivationsforschung unterscheidet zwischen „gameful learning“, bei dem die Lerninhalte so präsentiert werden, dass es Freude macht, sich mit ihnen zu beschäftigen, und „gamification“, bei dem die Lerninhalte nur in Kauf genommen werden, um ein Spiel zu gewinnen.
Gamification gilt deshalb als nicht besonders nachhaltig, denn das Lernen ist extrinsisch motiviert und die kostbare Lernressource Aufmerksamkeit liegt nur zum Teil auf den Lerninhalten selbst, zum größten Teil hingegen auf dem Spielverlauf. Das ist bei stark demotivierten Lerngruppen allemal besser, als gar nicht zu üben, aber nachhaltiger ist es, den Spaß an der Sprache selbst zu wecken, denn das lenkt die volle Aufmerksamkeit auf die Schrift – und zwar günstigenfalls sogar über die eigentliche Übungsphase hinaus: Wer fünf Minuten lang angestrengt nach Wörtern mit Doppel-e gesucht hat, hat gute Chancen, im Laufe des restlichen Tages weitere Beispiele zu finden und sich damit selbst viele weitere Lernerfahrungen zu verschaffen.
In der besten aller Welten ist die Lust der Schülerinnen und Schüler so groß, dass sie selbstbelohnend wirkt und keinerlei äußere Verstärkung braucht. Die Motivationsforschung nennt solches Tun um seiner selbst willen Flow und hat dessen lernpsychologische Bedeutung vielfach nachgewiesen. In der Rechtschreibarbeit ist der innere Antrieb hingegen oft wenig ausgebildet oder verkümmert, sodass es extrinsischer Anreize bedarf. Diese aber bergen die Gefahr des sog. „Korrumpierungseffektes“: Wer Dinge nur für die Belohnung tut, entwickelt kein intrinsisches Interesse und beendet die Arbeit, wenn die Belohnung nicht mehr lockt.
Einen Ausweg stellen Belohnungen dar, deren Wert nur durch Sie und Ihre Schülerinnen und Schüler definiert wird. Erklären Sie einen beliebigen Gegenstand, beispielsweise eine Unterlegscheibe, die Sie vorgestern auf der Straße gefunden haben, zur Trophäe für die beste/schönste/schnellste Leistung.
Zelebrieren Sie gern die ungemein großartige Bedeutung dieser Unterlegscheibe und betonen Sie, dass diese nicht etwa verschenkt, sondern Siegerinnen und Siegern verliehen wird. Im Nu wird der Alltagsgegenstand zur Medaille und die Schülerinnen und Schüler entwickeln Lust am Wettbewerb, ohne allzu sehr zu trauern, wenn sie nicht gewinnen, und ohne dem Korrumpierungseffekt zu verfallen.
Tipps zum Üben
Viele Denkprozesse, die durch tägliche Kurzübungen eintrainiert werden, brauchen gerade am Anfang viel Zeit, sodass Lehrkräfte das Gefühl haben, gar nicht vorwärtszukommen. Werfen Sie die Flinte nicht vorzeitig ins Korn. Denkprozesse lassen sich nur auf einem einzigen Weg beschleunigen: indem man sie wieder und wieder vollzieht! Mit etwas Gewöhnung wird die Arbeitsgeschwindigkeit Ihrer Lerngruppe von selbst steigen. Zeitstress beim Üben ist so, als wollten Sie eine Pflanze zum Wachsen anregen, indem sie täglich an ihr ziehen.
Grau ist alle Theorie und grauenvoll langweilig jede Bedienungsanleitung. Sparen Sie deshalb an langen Erläuterungen und machen Sie die Übung kurzerhand an einem Beispiel vor. Denken Sie dabei gern laut, um den Schülerinnen und Schülern zu zeigen, wie Sie vorgehen und mit welchen Strategien Sie das Problem angehen. Menschen lernen am besten an Beispielen. Seien Sie eines.
Dass Schülerinnen und Schüler Abwechslung brauchen, ist bekannt. Aber viel zu selten wird betont, dass Schülerinnen und Schüler auch das Gegenteil schätzen: Regelmäßigkeiten, Wiederholungen und vertraute Übungsformen. Denn Bekanntes gibt Sicherheit und verringert Reibungsverluste, die unweigerlich auftreten, wenn eine neue Methode eingeführt wird. Übertreiben Sie es deshalb mit der Methodenvielfalt nicht, sondern wählen Sie einen überschaubaren Fundus an Übungsformen, die Sie regelmäßig einsetzen und die Sie erst im Laufe der Monate langsam variieren. Rechnen Sie damit, dass jede neu eingeführte Übungsform beim ersten Mal wahrscheinlich nicht besonders gut klappt. Das erste Mal Schachspielen ist schließlich auch keine Meisterpartie.
Gute Übung braucht Aufmerksamkeit und Aufmerksamkeit ist rasch verbraucht – erst recht bei denen, die hart arbeiten. Deshalb sind häufige kurze Übungen viel effizienter als seltene lange, da die Aufmerksamkeit nach einer Beschäftigung mit anderem wieder frisch ist und das Nachdenken über Rechtschreibung zur Gewohnheit wird.
Es kann nicht oft genug gesagt werden: Motivation ist keine Lernerleichterung, sondern ihre unabdingbare Voraussetzung! In der täglichen Rechtschreibübung ist das Wecken von Spaß an der Sprache oft der schwierigste Schritt, aber wenn er gegangen ist, entwickelt sich der weitere Weg fast von allein. Schenken Sie dem motivationalen Anfang daher genügend Beachtung und setzen Sie weder sich noch Ihre Schülerinnen und Schüler unter Druck – jede Übung lässt sich bei Bedarf noch stärker vereinfachen. Erst kommt der Spaß am Spiel, dann die Anstrengungsbereitschaft, es auch gewinnen zu wollen.
Grenzen zwischen Übung und Anwendung verwischen
Übung ist umso nachhaltiger, je organischer sie sich in den alltäglichen Arbeitsprozess integriert. Für Rechtschreibübungen gilt das umso mehr, weil Schülerinnen und Schüler ständig von Schrift umgeben sind und sich folglich ständig mit ihr auseinandersetzen. Deshalb sollten die täglichen Übungen inhaltlich möglichst an den restlichen Unterricht andocken.
Mit einem Blick für das Machbare finden Sie rasch überall Gelegenheiten, kleine Schreib- und Übungsphasen in Ihren Unterricht einzubauen und damit Rechtschreibfragen zu einem ganz natürlichen Teilbereich des täglichen Lernens zu machen. Gerade die Rechtschreibgespräche können schnell Anwendung finden und als Vertiefung auch an fast alle anderen Übungen anschließen.
Selbst begabteste Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I machen noch Rechtschreibfehler. Das bedeutet nichts anderes, als dass der Erwerbsprozess unseres Schriftsystems nicht in Monaten, sondern in Jahren zu planen ist. Ziel der täglichen Übung ist folglich nicht Fehlerfreiheit, sondern stetiger Fehlerrückgang. Wer am Ende des Schuljahres weniger Rechtschreibfehler macht als am Anfang, ist auf dem richtigen Weg – egal, wie wünschenswert es wäre, schon weiter zu sein.
Übersicht über alle Übungen aus der Handreichung "Rechtschreibung in 5, 10 und 15 Minuten. Rechtschreib-KURZ-Übungen für den Unterrichtsalltag
Die Übungen auf den nachfolgenden Seiten sind der folgenden Broschüre entnommen:
Rechtschreibung ist kein Hexenwerk und kein Hassobjekt – jedenfalls nicht, wenn Schülerinnen und Schüler einen Weg wissen, sie zu erwerben, und an diesen Weg glauben. In dieser Handreichung sind Kurzübungen, Unterrichtsanregungen und Spiele gesammelt, mit denen Ihre Lerngruppe jeden Tag einen Schritt auf dem Weg zur Rechtschreibkompetenz zurücklegt. Wirklich wichtig ist die tägliche aufmerksame Auseinandersetzung Ihrer Schülerinnen und Schüler mit der Rechtschreibung, denn jede aufmerksam erlebte Erfahrung hinterlässt eine geistige Spur. Und stetige Spuren werden mit der Zeit zu Pfaden, zu Wegen und schließlich zu Straßen. Die in dieser Handreichung versammelten Ausführungen sind bewusst kurzgehalten und auf ein Minimum reduziert
Rechtschreibung in 5, 10 und 15 Minuten. Rechtschreib-KURZ-Übungen für den Unterrichtsalltag
Übungen aus der Handreichung "Rechtschreib-KURZ-Übungen"
Wortgitter/Wortsuchrätsel
Wörter versenken
Galgenmännchen
Wörter-Bingo
Rechtschreibfußball
Geheimschrift entwickeln
Wörter bauen
Passende Wörter
„Wordle“ mit 5 Buchstaben
5 schwere Wörter
Kreuzworträtsel
Reimen
Akronyme ausformulieren
Anaphern und Epiphern bilden
Alliterationen bilden
Anagramme bilden
Zungenbrecher erfinden
Redaktionell verantwortlich: Jan Steckmeister
Der Bildungsserver Berlin-Brandenburg ist ein Service des Landesinstituts Brandenburg für Schule und Lehrkräftebildung im Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (Berlin) und des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport Land Brandenburg.

