Entwicklung von Lesekompetenz durch Aufgaben
Leseaufgaben haben seit PISA, IGLU und nationalen Vergleichsarbeiten einen neuen Stellenwert erhalten. Sie werden als ein wirksames Mittel betrachtet, das Lernen der Schülerinnen und Schüler zu steuern, aber auch das Lehren unter dem Aspekt einer veränderten Aufgabenkultur zu reflektieren und zu gestalten.
Von Beginn des Leselernprozesses an bis über die Schulzeit hinaus begegnen Kinder und Jugendliche einem breiten Textangebot und gehen mit verschiedenen Medien um. Dabei werden sie mehr und mehr mit kontinuierlichen und nicht-kontinuierlichen Texten, mit Erzähltexten, lyrischen und szenischen Texten sowie mit Sach- und Gebrauchstexten vertraut. Nach und nach erwerben sie dabei, gesteuert durch den zielgerichteten Einsatz von Leseaufgaben, ein Werkzeugwissen, mit dem sie die verschiedensten Texte selbstständig erschließen, verstehen und nutzen können.
Die in den KMK-Bildungsstandards getroffene Unterscheidung zwischen literarischen Texten einerseits und Sach- und Gebrauchstexten andererseits erscheint hilfreich bei der Strukturierung von Aufgaben zur Entwicklung der Lesekompetenz, bezogen auf die verschiedenen Texte. Literarische Texte stellen im Vergleich zu kontinuierlichen Sach- bzw. Gebrauchstexten andersartige Lese- und Verstehensanforderungen. Auch nicht-kontinuierliche Sach- und Gebrauchstexte weisen charakteristische Textmerkmale auf, deren Kenntnisse für das Lesen und Verstehen, aber auch für die Textproduktion sehr hilfreich sind.
Lesekompetenz im weiteren Sinne meint den verstehenden Umgang mit Texten aller Art. Dazu gehört auch das Lesen medialer Texte. Die literarische Erlebnisfähigkeit von Kindern und Jugendlichen bildet sich an den frühen Erfahrungen mit auditiven und audiovisuellen Medien heraus, aber auch die für Literatur im klassischen Sinne reklamierten Funktionen werden im heutigen Medienalltag von anderen Medien übernommen.
Redaktionell verantwortlich: Erna Hattendorf
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