Jahrgangsstufen 11 bis 13
Diese Mappe ist als Portfolio konzipiert, das im Verlauf der Jahrgänge 11 bis 13 im Deutschunterricht (vorzugsweise im Leistungskurs) entsteht. Es kann über ein Werkstattbuch vorbereitet werden oder über eine Lesemappe (Beispiel für Auswahlliste mit Vorschlägen für Texte die im Verlauf des ersten Halbjahres im 11. Schuljahr entstehen sollen, siehe Material 1).
Die Ergebnisse der Lesemappe werden in die Lese- und Schreibmappe integriert, die bis zum Abitur selbstständig von den Schülern und Schülerinnen außerhalb des Unterrichts geführt und gefüllt wird (Übersicht und mögliches Deckblatt, siehe Material 2; Grundsätzliches zu Formen, Führung und Sinn der Mappe, siehe Material 3). Es gibt unterrichtsbezogene Vorgaben, die sogenannten Pflichttexte, und Wahlmöglichkeiten. Alle Vorgaben sind jedoch weit oder allgemein gefasst und geben z.B. nur Textsorte oder einen literarischen Bezugstext vor (Beispiele für Vorgaben, Rückmeldung und Bewertung, siehe Material 4, Material 5 und Material 6).
Die hier zur Anschauung und zum Download zur Verfügung gestellten Materialien werden zu Beginn im Unterricht mit der ganzen Gruppe ausführlich besprochen, ebenso wie Fragen in der Anfangsphase. Später kann es im Unterricht Phasen der wechselseitigen Überarbeitung von Texten geben (Schreibkonferenzen), Vortragen besonders gelungener Texte oder von Rezensionen als Anregungen zum Lesen oder zum Besuch von Veranstaltungen.
Soll die Lesemappe anfangs in erster Linie zum intensiven Lesen und zur Reflexion des eigenen Leseprozesses anregen, so stehen mit der Lese- und Schreibmappe die persönlichen Leseerfahrungen sowie die individuelle Auseinandersetzung mit literarischen Texten über den Weg des Schreibens eigener Texte im Vordergrund. Dabei können auch Schwerpunkte gesetzt werden: z.B. Präsentation der besten Produkte oder Dokumentation eines Prozesses (Texte in verschiedenen Überarbeitungsvarianten oder Klausur und Berichtigung). Im Lesen, Schreiben, Sammeln, Überarbeiten, Auswählen, Gestalten und Dokumentieren bestehen die Hauptaufgaben der Schüler und Schülerinnen, während die Lehrer und Lehrerinnen sich auf Anregung und Steuerung, Kommunikation und Bewertung konzentrieren.
Die Mappe dokumentiert in jedem Fall nicht nur Produkte, sondern auch (Lern-)Prozesse. Eine Bewertung erfolgt in vorher abgesprochenen Abständen (z.B. am Ende jedes Semesters) und nach im Voraus geklärten Kriterien. Man kann zum Beispiel eine Progression von nur quantitativen Vorgaben (siehe Material 4 oben) zu quantitativen und qualitativen Vorgaben vornehmen (siehe Material 5 und Material 6 oben). Wichtig ist, dass nicht nur am Ende, sondern auch während des Entstehens individuelle Rückmeldungen gegeben werden in Form von Gesprächen, Kommentaren und Korrekturen zu Texten (in freiwillig abgegebenen Erstfassungen, nicht in Endprodukten!) und dass am Ende nicht nur eine Zensur, sondern auch eine verbale Rückmeldung steht.
Zielsetzung
- jeweils bezogen auf literarische Texte -
- Lesemotivation fördern
- Lesekompetenz verbessern
- Persönliche Bezüge zu Texten eröffnen
- Individuelle und selbstständige Textauseinandersetzung intensivieren
- Rezeptionskompetenz durch Schreiben fördern
- Lernprozesse wahrnehmbar machen und dokumentieren
- Ästhetische Bildung (?Gesamtkunstwerk? Mappe)
Literatur:
Grundsätzliches zur Portfolio-Arbeit:
Brunner, Ilse/ Häcker, Thomas/ Winter, Felix: Das Handbuch der Portfolioarbeit.
Konzepte, Anregungen, Erfahrungen aus Schule und Lehrerbildung.
Kallmeyer bei Friedrich in Velber 2006
Redaktionell verantwortlich: Erna Hattendorf
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