Filmdaten
DDR 1984
Regie und Drehbuch Helmut Dziuba, nach dem gleichnamigen Buch von Gerhard Holtz-Baumert Kamera Helmut Bergmann Szenenbild Heinz Röske Kostüme Elke Hersmann Musik Christian Steyer Ton Edgar Nitzsche Schnitt Barbara Simon Produktionsleitung Erich Albrecht Produktion DEFA-Studio für Spielfilme, Gruppe „Berlin“ Verleih Progreß Film-Verleih Uraufführung 16.05.1984, 3. Nationales Spielfilmfestival der DDR, Karl-Marx-Stadt
Darstellerinnen | Darsteller Vivian Hanjohr (Elisabeth Haug), Frank Nowak (Stefan Hanisch), Lissy Tempelhof (Elvira Haug), Peter Sodann (Lehrer Boltenhagen), Alfred Müller (Parteisekretär Kratt), Simone von Zglinicki (Barbara), Gudrun Ritter (Frau Hanisch), Gert Gütschow (Schüttler), Helmut Straßburger (Steinmetz), Jens-Uwe Bogadtke (Peter Haug), Uwe Kockisch (Ossi) u.v.a.
Länge 73 Minuten Format 35mm, Farbe
Auszeichnungen 3. Nationales Spielfilmfestival der DDR 1984: lobende Erwähnung für den Film; Peter Sodann, Simone von Zglinicki: Beste Nebendarsteller; Elke Hersmann: Beste Kostüme
empfohlen 7. – 9. Jahrgangsstufe (FSK 6)
Themen
Individuum und Gesellschaft, Lebensentwürfe, Generationskonflikte, Bildungs- und Erziehungsziele, Leitbilder, Ideologie, Propaganda, Ost-West-Vergleich, Parteidiktatur
Lehrplanbezug: Geschichte
Inhalte u.a. Legitimation von Herrschaft, Menschen- und Bürgerrechte, Auslöser und Antriebskräfte revolutionärer Umwälzungen, DDR, Alltagsgeschichte, Jugendorganisationen, Opposition, Ost-West-Gegensatz, Geschichtskultur: Geschichte im Film
Kompetenzerwerb die Prinzipien Freiheit und Gleichheit und unterschiedliche Formen demokratischer Partizipation im Vergleich zu einer Diktatur würdigen, geschichtliche Phänomene kriterienorientiert untersuchen (z. B. Recht und Gerechtigkeit, Macht und Verantwortung, Konfliktlösung und Konsens), Filme analysieren, interpretieren und bewerten, multiperspektivische Zugänge zur Geschichte finden, zwischen Sach- und Werturteilen unterscheiden
Fächer: Geschichte, Ethik, Sozialkunde
Inhalt
Die 16jährige Oberschülerin Elisabeth ist als wohlbehütete Tochter eines etablierten Genossen und Vorsitzenden des Rates des Kreises aufgewachsen. Durch den plötzlichen Tod des Vaters wird sie aus ihrem gleichmäßigen Lebensrhythmus gerissen und sieht sich Wahrheiten ausgesetzt, die sie das Idealbild vom Vater differenzierter betrachten lassen. Elisabeth findet heraus, dass ihn nicht alle so positiv beurteilten wie sie. Zum Beispiel ihr Bruder Peter, der die Familie verließ, sich über die Gründe des Konflikts jedoch ausschweigt. Oder ihr Freund Stefan, der mit der unwürdigen Behandlung seiner vom Schuldienst suspendierten Mutter nicht einverstanden ist – und nicht zuletzt der kompromisslose Lehrer Boltenhagen, der die Macht des Funktionärs zu spüren bekommt. Elisabeth geht den Widersprüchen nach, gewinnt unerwartete, kritische Einsichten und findet dabei zu einem neuen Selbstverständnis.
Pressestimmen
»Was sich realistisch gebärdet, offenbart sich im Grunde als Realitätsferne. Die künstlerischen Metaphern, die einen Generationskonflikt suggerieren wollen, stehen im allzu deutlichen Gegensatz zu unserer 35-jährigen Wirklichkeit.« Horst Knietzsch, Neues Deutschland (SED-Zentralorgan), 1984
»Über Elisabeths neue Erfahrungen werden sehr stimmige Impressionen aus dem DDR-Alltag vermittelt – mit einem formalen Lakonismus, bei dem die sparsam gesetzten Worte ebenso wichtig sind wie oft nur Gesten und Blicke. Gezeichnet wird hier auch das wahrscheinlich genaue Bild einer skeptischen jungen Generation ... Von der Kritik wurde der Film bis auf ganz wenige Ausnahmen bisher totgeschwiegen.« Heinz Kersten, Frankfurter Rundschau, 1984
Redaktionell verantwortlich: Beate Völcker
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