Fachtag Schulanfangsphase 2013 (BE)
Dokumentation des Berliner Fachtags Schulanfangsphase 2013

Kinder wachsen mit ihren Aufgaben
17. September 2013
in der Humboldt-Universität
Über 240 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher und Schulleitungen der Berliner Grundschulen) waren 2013 der Einladung zum 2. Fachtag Schulanfangsphase mit großem Interesse gefolgt. Die Aufgabenqualität - ein wichtiger Schlüssel, um den Lernerfolg eines jeden Kindes maßgeblich zu verbessern - stand im Fokus des Fachtags.
Flyer zum Fachtag Schulanfangsphase 2013 (pdf - 200 KB)
Susanne Wolter, Abteilungsleiterin am LISUM, eröffnete den Fachtag, begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Herrn Staatssekretär Mark Rackles und Oberschulrätin Dagmar Wilde. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten die Gelegenheit, sich anhand ihrer „SMS“ über gute Aufgaben auszutauschen.
Prof. Dr. Ursula Carle (Universität Bremen) hielt einen Vortrag zum Thema „Aufgabenqualität in der Schulanfangsphase“.
Powerpoint-Präsentation zum Vortrag "Aufgabenqualität in der Schulanfangsphase" (pdf - 1 MB)

Zwei Workshop-Phasen boten zahlreiche Impulse für die Praxis.
Workshop: Individualisierung des Lernens – Erfahrungen mit Engpässen und Lösungsansätzen
Prof. Dr. Ursula Carle (Universität Bremen)
Der Workshop wurde wesentlich von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gestaltet. Ihre Erfahrungen und Ideen waren Ausgangspunkt der gemeinsamen Arbeit. Ziel des Workshops war es, sich der eigenen Grenzen bewusst zu werden und nächste Entwicklungsschritte herauszuarbeiten.
Workshop: „Es fährt ein Bus durchs ABC“ – KITA- und Schulkinder begegnen gemeinsam der Schriftsprache
Katja Eder (Literaturwissenschaftlerin) / Susanne Scheib (LISUM)
Am LISUM wurden in der Arbeitsstelle des brandenburgischen GOrBiKs-Projekts für die aktive Kooperation von Kita und Schule verschiedene Literacy-Szenarien zur Auseinandersetzung mit Schriftsprache konzipiert: Kitakinder besuchen an einem Vormittag eine Lerngruppe in der Schule. Das wesentliche Ziel der gemeinsamen Begegnung ist ein positives Erlebnis rund um unsere Lese- und Schreibkultur – und das im Miteinander auf Augenhöhe: Kitakinder, Schülerinnen und Schüler, Pädagoginnen und Pädagogen können gespannt und neugierig partizipieren und dieses „Kulturereignis“ genießen. Wie solch ein Vormittag gestaltet werden kann, wurde im Workshop präsentiert und von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch aktiv erprobt. Ganz nebenbei erhielten sie ein Angebot an praxisorientierten Methoden zum spielerischen Umgang mit Literatur und Schrift.
Workshop: Kompetenzorientiert planen: Lernlandkarten im Sachunterricht
Heike Gruben (Grundschule am Pfälzer Weg/Bremen)
Lernlandkarten sind eine gute Möglichkeit, um mit den Kindern ab der ersten Klasse über ihre Leistung ins Gespräch zu kommen. Lernlandkarten bieten zudem eine gute Strukturie-rungshilfe für eine kompetenzorientierte Unterrichtsplanung.
Im Workshop wurde gezeigt, wie Pädagoginnen und Pädagogen im Anfangsunterricht mit Lernlandkarten arbeiten können. Die Workshopleiterin zeigte Beispiele aus der Praxis des Sachunterrichtes. Daran wurde verdeutlicht, wie mit Hilfe von Lernlandkarten individuelle, kriterienbezogene Leistungsrückmeldungen gegeben werden können.
Workshop: Mit Kindern den Wortschatz entdecken - Lerngelegenheiten schaffen
Marion Gutzmann (LISUM)
Gelingende Wortschatzarbeit bedeutet mehr als die Vorgabe eines begrenzten Grundwortschatzes und das isolierte Einüben von Wörtern. Anhand von Aufgabenbeispielen, die situiertes und systematisches Lernen ermöglichen, die Entwicklung von Arbeitstechniken und Strategien aufgreifen und den Einsatz individualisierender sowie kommunikativer Arbeitsformen berücksichtigen, wurden Gelingensbedingungen für Wortschatzarbeit reflektiert. Der Workshop bezog dabei Impulse der aktuellen Veröffentlichung zur Sprach- und Leseförderung in Berlin „Mit Kindern den Wortschatz entdecken – Handreichung zum (Grund-)Wortschatzlernen“ ein.
Workshop: Kooperative Förderplanung – eine Teamaufgabe
Gudrun Hansen (LISUM)
Im Workshop wurden in Anlehnung an Wolfgang Mutzecks „Kooperative Förderplanung“ acht Schritte einer Förderplanung im Team vorgestellt und konkret anhand eines Fallbeispiels durchgeführt. Wesentliche Bestandteile sind dabei eine ressourcenorientierte Bestandsaufnahme, ein Perspektivwechsel als Anregung für neue Förderansätze, die Beachtung der überfachlichen Lern- und Entwicklungsbereiche, das Formulieren von kompetenzorientierten Förderzielen sowie die konkrete Planung von pädagogischen Angeboten.
Workshop: „Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“: Das Erzählen in Film-Bildern erforschen
Jana Hornung (FilmErnst)
In diesem Workshop ging es um das filmische Erzählen in Bildern. Das bei Kindern beliebte und motivierende Medium des Spielfilms sowie kreative Methoden der Auseinandersetzung bieten gerade in der Schulanfangsphase besondere Potenziale zur Förderung vielfältiger Kompetenzen im Umgang mit Film, (audio)visuell gestalteten Texten und dem Erzählen. Jedes Filmbild erzählt viel mehr, als wir bewusst wahrnehmen, und löst Gefühle, Gedanken und Assoziationen aus. Gestaltung, Inhalte und Aussagen von Filmbildern wurden im Workshop untersucht, um zu verstehen, mit welchen Mitteln welche Botschaften und Wirkungen erzielt werden. Anhand des preisgekrönten Animationsfilms „Die drei Räuber“ nach Tomi Ungerer wurde dies praxisorientiert erarbeitet.
Workshop: Basale Förderung im Unterricht der SAPH – Praxisübungen
Andrea von Kiedrowski (Pestalozzi-Schule)
Im Workshop wurden Übungen und Spiele vorgestellt, die die verschiedenen Wahrneh-mungsbereiche der Schülerinnen und Schüler fördern und schulen und mit allen Kindern gemeinsam im Unterricht durchgeführt werden können. Daneben wurden in einer kleinen Ausstellung bewährte Materialien für die basale Förderung präsentiert, die von den Kindern individuell in der Frei- oder Wochenplanarbeit bearbeitet werden können.
Workshop: Personaleinsatzplanung als Baustein der Qualitätsentwicklung des Unterrichts – beginnend in der SAPH
Doris Lerner (Schulleiterin der Maria-Montessori-Grundschule)
In der Personaleinsatzplanung und der Stundenplangestaltung stecken neben pädagogischen, fachlichen oder auch gesundheitsförderlichen Überlegungen vielfältige Potenziale zur Personal- und damit zur Qualitätsentwicklung des Unterrichts. Diese Potenziale gilt es auszuloten und für die Weiterentwicklung zu nutzen.
Nach einer einführenden Darlegung unterschiedlicher Aspekte zu der Thematik tauschten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über mögliche Gelingensbedingungen und Stolpersteine aus.
Workshop: Lernförderliche Unterrichtsgestaltung im Mathematikunterricht der SAPH
Gundula Meiering (LISUM)
Gute Aufgaben bewirken nicht zwangsläufig guten Unterricht. Guter Unterricht braucht aber aus fachdidaktischer Sicht herausfordernde Aufgaben, die die Heterogenität der Lerngruppe berücksichtigen und den Lernenden Spielräume für aktiv-entdeckendes und soziales Lernen bieten. Im Workshop wurden am Beispiel von organisierten Lernwegen zur Entwicklung von Basiskompetenzen und handlungsorientierten Lernumgebungen Qualitätsmerkmale und Impulse für gelingendes Lernen diskutiert und erarbeitet.
Workshop: Beispiele für die Organisation individueller Lernwege in der Schulanfangsphase
Mechthild Pieler (ehem. LISUM), Claudia Wenzel (Johann Peter Hebel-Schule)
Mit einem Lernplaner können Inhalte so organisiert werden, dass die Kinder ihrem Alter angemessen ihre Lernprozesse selbst steuern können. Am Beispiel von Lernplanern für das Lesen in der Schulanfangsphase wurde gezeigt, welche Unterrichtsorganisation notwendig ist, welche Aufgaben geeignet sind und welche Bedeutung Lerngespräche und Selbsteinschätzung dabei haben.
Workshop: Kunst – Material – Sprache: Wahrnehmungserfahrungen in der SAPH
Gabriele Sagasser (LISUM)
Wie kann ich Ideen von Anfang an sinnlich erfahrbar machen? Ausgehend von der Alltagswelt der Kinder wurden im Workshop ästhetisch-künstlerische Zugangsweisen mit elementaren Materialien für das Fach Kunst erprobt. Individuelle Wahrnehmungserfahrungen bilden den Nährboden für fruchtbares, interdisziplinäres und nachhaltiges Lernen.
Workshop: Gesund bleiben und erfolgreich arbeiten - dank kollegialer Hospitationen
Jutta Schwenke (Sen BJW)
Wie gelingt es mir, trotz der hohen Arbeitsbelastungen gesund zu bleiben und mit meiner Arbeit zufrieden zu sein? Kollegiale Hospitation, d. h. wechselseitige Hospitation zweier Pädagoginnen bzw. Pädagogen „auf Augenhöhe“ mit Feedback, trägt nicht nur zur Erweiterung der Professionalität und somit zur Verbesserung der Unterrichts- und Erziehungsarbeit bei, sondern leistet anerkanntermaßen einen Beitrag zu größerer Berufszufriedenheit und Gesundheit (Burn-out-Prophylaxe). Im Workshop wurden Methoden, Materialien und Beispiele vorgestellt, die den Gewinn kollegialer Hospitationen deutlich machen.
Abschluss
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Fachtagungen
- Sprachbildung am Übergang 2022
- Fachnachmittag Schulanfangsphase 2021
- Fachtag Schulanfangsphase 2019
- Sprachbildung am Übergang 2019
- Fachtag Schulanfangsphase 2018
- Fachtagung PERSPEKTIVWECHSEL am 27. Juni 2018
- Fachtag Gewi 5/6 2018
- Sprachbildung am Übergang 2017
- Fachtag Schulanfangsphase 2017
- Fachtag GOrBiKs II 2017
- Sprachbildung am Übergang 2016
- Fachtag Übergang 2016
- Fachtag Schulanfangsphase 2015
- Fachtagung Schreiben- und Rechtschreiblernen
- Fachtag Schulanfangsphase 2014
- Sprachbildung am Übergang 2014
- Fachtag Schulanfangsphase 2013 (BE)
- Fachtag Schulanfangsphase 2012 (BE)
- Sprachbildung am Übergang (BE) 2013
- Sprachliche Förderung am Übergang (BB) 2013
- 20 Jahre sechsjährige Grundschule (BB)
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Redaktionell verantwortlich: Erna Hattendorf
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