Impressionen vom Fachtag
Dr. Birgit Wenzel, Referentin für den Sachunterricht, Gesellschafts- und Naturwissenschaften 5/6 sowie Leiterin des Referats Grundschule und sonderpädagogische Förderung eröffnete den von ihr organisierten Fachtag und begrüßte die Teilnehmer*innen.
Anhand von aktuellen Schlagzeilen stellte sie den Gegenwartsbezug des Faches und seiner Themenfelder vor und gab Ausblicke auf den Tag und seine Angebote.
Zwei Workshop-Phasen boten zahlreiche Impulse für das neue Fach "Gesellschaftswissenschaften 5/6".
Vortrag, Künzli
Frau Prof. Dr. Christine Künzli aus der Schweiz (Solothurn) hielt den Hauptvortrag mit dem Titel „Aller guten Dinge sind drei – Das neue Fach GeWi 5/6: Herausforderungen und Chancen eines integrativen Faches.“
Zu ihren Schwerpunkten in Lehre und Forschung gehört u. a. der fächerübergreifende Unterricht.
Zu den Kernpunkten des Vortrags zählten der Blick von außen auf das Fach Gesellschaftswissenschaften 5/6, Überlegungen zur Bedeutung von Disziplinarität und Interdisziplinarität und deren Verhältnis in integrativ konstituierten Fächern sowie Vorschläge zur Unterrichts-Choreographie in einem integrativen Fach.
Präsentation der Referentin (pdf - 3,4 MB)
Michael Wolf, zuständig für Lehrerbildung im Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, richtete ein Grußwort an die Teilnehmer*innen. Er thematisierte die modularisierte Fortbildung für alle Brandenburger Schulen für Gesellschaftswissenschaften 5/6 (wie auch für Naturwissenschaften 5/6) und wies darauf hin, dass die neuen Fächer, in Brandenburg im Schuljahr 2018/19 mit der Jahrgangsstufe 5 beginnend, für alle Schulen (also auch für die Gymnasien mit LuBK-Klassen) obligatorisch sind.
Dr. Martin Brendebach hat die Fachaufsicht für die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer in der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie inne. In seinem Grußwort machte er Mut, sich auf das neue Fach und seine Chancen und Herausforderungen einzulassen und stellte sich als Ansprechpartner vor. Auch im kommenden Schuljahr wird in Berlin – hier wurde im Schuljahr 2017/18 mit dem Unterricht im neuen Fach begonnen – eine ganzjährige Weiterbildung für Gesellschaftswissenschaften 5/6 angeboten.
Abgerundet wurde das Angebot des Fachtags durch die Ausstellung der Verlage, die ihre Materialien für das Fach präsentierten.
Auch das Theater an der Parkaue (Berlin) präsentierte sich. Bezüge der Stücke zum Fach und seinen Themenfeldern sowie zu den Begleitmaterialien können in der Information nachgelesen werden:
Theater an der Parkaue - Informationen zu Inszenierungen mit Bezug zum Fach Gewi(pdf - 300 KB)
Workshop 1: Schülerorientierte und individualisierende Unterrichtsarbeit mit dem Lapbook
Wera Barth (Lehrerin, BE)
Im Workshop lernten die Teilnehmer*innen das Lapbook als hoch motivierende Präsentationsform für individuelles und produktorientiertes Arbeiten kennen, das für ein ansprechendes und einzigartiges Lernergebnis steht und bei dessen Erarbeitung vielfältige Denk-und Handlungsweisen gefördert und gefordert werden. Der Workshop bot eine kurze Einführung zur Arbeit mit dem Lapbook und gab Hinweise und praktische Tipps zu Einführung, Durchführung, Präsentation und Bewertung. Die Teilnehmer*innen begannen mit der Arbeit an einem Lapbook, um es als Anschauungsmaterial mit in den Unterricht nehmen zu können. Materialien zum Einsatz im Unterricht sowie Hinweise zur Materialbeschaffung standen bereit.
Präsentation der Workshopleiterin (pdf - 4,1 MB)
Weitere Informationen zur Lapbook-Arbeit finden Sie hier:
- Lapbook im Lesecurriculum des Bildungsservers Berlin-Brandenburg
- Artikel von Regina Pols und Birgit Wenzel im 2. Teil der Handreichung "Lernarrangements für den Sachunterricht", LISUM 2016
- Handreichung "Wortschatzarbeit mit dem Lapbook", LISUM 2017
Workshop 3: Planung von Unterrichtsreihen mit dem Fokus auf Differenzierung und selbstständige Schüler*innenarbeit
Gunther Graf (Lehrer und Fachmoderator, Hannover)
Im integrativen Fach Gesellschaftswissenschaften 5/6 spielen Differenzierung und selbstständige Schüler*innenarbeit eine wichtige Rolle, tragen sie doch zum Mündigwerden in der Gesellschaft bei. Am Themenfeld Europa – grenzenlos? wurde beispielhaft vorgestellt, wie Unterrichtsreihen für das Fach konzipiert werden können. Gemeinsame Übungen schlossen sich an.
In der 2018 im LISUM erscheinenden Handreichung zum neuen Fach ist das Unterrichtsvorhaben zum Themenfeld mit vielen Materialien für den Gewi-Unterricht enthalten.
Ein Materialband für das Fach (Gesellschaftslehre 5-10) in Niedersachsen, an dem der Workshopleiter mitgearbeitet hat, hält Informationen, fachdidaktische Hinweise und Praxisbeispiele bereit:
Materialien zum kompetenzorientierten Unterricht - Praxisband Gesellschaftslehre (pdf - 3,7 MB).
Workshop 2: Sprachsensibler Unterricht im Fach Gesellschaftswissenschaften 5/6
Marcel Draeger (Tutor, Universität Potsdam)
Sprachbildung, Sprachförderung und ein sprachaufmerksamer Fachunterricht haben in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen und stellen mit der Implementierung des Rahmenlehrplans 1-10 eine verbindliche Vorgabe dar. In den Gesellschaftswissenschaften spielt Sprache eine besonders wichtige Rolle. Die Teilnehmer*innen setzten sich im Workshop intensiv mit der Frage auseinander, wie eine praktische Umsetzung eines sprachaufmerksamen Unterrichts im Fach gelingen kann. Dafür standen geeignete Unterrichtsmaterialien bereit. Praxisnahe Erläuterungen und Erprobungen machten deutlich, wie ein sprachsensibler Fachunterricht aussehen kann.
Checkliste zum sprachsensiblen Unterricht (pdf - 1,3 MB)
Workshop 4: Methodenbox: Kartenarbeit – Methodenideen für das integrative Fach
Ute Gutt (Lehrerin, BB; LISUM)
Der Workshop hielt Anregungen für die obligatorische, durchgängige Kartenarbeit im integrativen Fach bereit. Verschiedene Methodenbausteine wurden vorgestellt und mit Unterrichtsbeispielen verknüpft. Dabei wurde deutlich, dass Karten Unterrichtsgegenstand und Arbeitsmittel zugleich sind. Es fand ein Austausch untereinander zu Praxisbeispielen aus dem eigenen Unterricht.
In der 2018 im LISUM erscheinenden Handreichung zum neuen Fach wird die Arbeit mit Karten ausführlich beschrieben und durch praktische Hinweise und Materialien für den Gewi-Unterricht ergänzt.
Eine hilfreiche Handreichung der Workshopleiterin mit dem spezifischen Schwerpunkt der Kartenarbeit ist herunterladbar:
Geografieunterricht in der Grundschule. Fachspezifische Methoden, LISUM 2007 (pdf - 3 MB)
Workshop 5: Die Mystery-Methode, vorgestellt an einem Unterrichtsbeispiel
Karoline Kucharzyk (Lehrerin, BE; Wissenschaftliche Mitarbeiterin, HU-Berlin)
Bei der Mystery-Methode („Geheimnis“) sollen die Schülerinnen und Schüler als Detektive auf Spurensuche gehen und knappe Informationen zu einem Fallbeispiel sinnvoll miteinander in Bezug setzen, um die Leitfrage der Unterrichtsstunde zu lösen. Aufgrund des komplexen Ansatzes ist eine Anwendung besonders für die Gesellschaftswissenschaften interessant.
Zu Beginn des Workshops erfolgte eine theoretische Einführung zum Aufbau und Förderung der Systemkompetenz. Im Anschluss erprobten die Teilnehmer*innen die Mystery-Methode und diskutierten Chancen, Probleme und niveaudifferenzierende Ansätze. Ein Versuch, wie man ihn auch im Unterricht durchführen kann (Entstehung einer Hohlkehle und Abbruch von Hochflächen) rundete das Geheimnis um einen Toten ab und klärte es auf.
In der 2018 im LISUM erscheinenden Handreichung zum neuen Fach wird die Mystery-Methode ausführlich beschrieben und durch ein Unterrichtsbeispiel für den Gewi-Unterricht ergänzt.
Skript der Workshopleiterin(pdf - 200 KB)
Workshop 6: Leitfragen als Grundlage der Unterrichtsplanung
Silke Küsel (Lehrerin, BE) und Sebastian Witt (Schulleiter, BB)
Das Fach Gewi 5/6 basiert auf einer Kultur des Fragens. Der Rahmenlehrplan macht Vorgaben und gibt Anregungen: Jedes Themenfeld ist mit einer Frage verknüpft und eine Tabelle gibt Leitfragen zur Stärkung der Kompetenzentwicklung vor. Darüber hinaus gilt es, für die Erarbeitung von Themen und Inhalten konkretisierende Leitfragen zu entwickeln, auch unter Beteiligung der Lernenden. Der Workshop gab Anregungen, wie Unterrichtsplanung mit Hilfe von Leitfragen, in Anbindung an das SchiC, gelingen kann und stellte hierfür Material und Übungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Materialien der Workshopleiter*innen(pdf - 70 KB)
Workshop 7: GeWi digital – Digitale Angebote für den Unterricht 5/6 nutzen
Thomas Seidel (Lehrer und Fortbildner, BE)
In diesem Workshop wurden die Möglichkeiten des Einsatzes digitaler Medien im Gewi-Unterricht erkundet. Viele Beispiele wurden am Computer gesichtet und bewertet. Die Einsatzmöglichkeiten reichen vom Einzel-PC im Klassenraum über den PC-Raum, über das interaktive Whiteboard/den Beamer bis hin zu Lernstationen mit Tablets oder Notebooks. Der eigene Unterricht sollte im Austausch mit den Kolleg*innen in den Blick genommen werden. Auf wird der Internetseite "Schuleundcomputer" wird das Angebot vorher und im Anschluss mit Tipps und Linkadressen begleitet:
www.schuleundcomputer.de
Workshop 8: Das Rollenspiel im Fach Gesellschaftswissenschaften 5/6 – Stärkung der Urteilskompetenz
Kerstin Weiß (Lehrerin, BB)
Im Workshop wurde die Unterrichtsmethode Rollenspiel sowie deren Eignung zur Kompetenzförderung im Bereich Urteilen vorgestellt. Anschließend wurde ein Unterrichtsbeispiel aus dem Themenfeld Wasser – nur Natur oder in Menschenhand? anhand des Rollenspiels Darf das Hotel Deichperle gebaut werden? von den Teilnehmer*innen durchgeführt und die Eignung bezüglich der Kompetenzförderung diskutiert.
In der 2018 im LISUM erscheinenden Handreichung zum neuen Fach ist das Unterrichtsvorhaben zum Themenfeld mit vielen Materialien, wie auch dem Rollenspiel, für den Gewi-Unterricht enthalten.
Workshop 9: Außerschulische Lernorte für das Fach Gesellschaftswissenschaften 5/6
Maik Wienecke (Akademischer Mitarbeiter, Uni Potsdam)
Für das neue, integrative Fach spielen außerschulische Lernorte sowie ihre Angebote und ihre Nutzung eine wichtige Rolle, bieten sie doch je ganz besondere Lernanlässe und -möglichkeiten. Im Workshop wurde ein Überblick über Kategorien von Lernorten (Museum, historischer Überrest, Stadtanlage …) erarbeitet. Ausgewählte Beispiele für Berlin und Brandenburg wurden vorgestellt und im Blick auf ihr Potenzial untersucht.
Workshop 10: In das Fach Gesellschaftswissenschaften 5/6 starten – handlungsorientierte Kurzprojekte
Dirk Witt (Lehrer und Fachseminarleiter, Hamburg)
Die Schülerinnen und Schüler begegnen dem neuen Fach mit großem Interesse und vielfältigen Fragen, was sie wohl hier lernen werden. Im Workshop wurden mehrere kleine handlungsorientierte Kurzprojekte (2 bis 6 Unterrichtsstunden) vorgestellt und durch die Teilnehmer*innen erprobt. In diesen Kurzprojekten standen die fachspezifischen Arbeits- und Denkweisen der drei Bezugsfächer im Vordergrund.
Workshop 11: Methodische Anregungen zur Arbeit mit dem Zeitfries
Matthias Zehe (Lehrer, BE; LISUM)
Die Kompetenzentwicklung im neuen Fach zielt auf eine Orientierung in Raum, Zeit und Gesellschaft ab. Hierfür ist die durchgängige Arbeit mit einem Zeitfries wichtig und hilfreich. Der Workshop gab Anstöße, wie die Arbeit mit dem Zeitfries gut in den Unterricht integriert werden kann. Hierzu gehörten die Vorstellung verschiedener Varianten (vom individuellen Leporello über den Klassenraumzeitfries bis zur digitalen Version) ebenso wie Anregungen zur Erarbeitung im Unterricht und zur schülerorientierten und fortgesetzten Arbeit damit.
In der 2018 im LISUM erscheinenden Handreichung zum neuen Fach wird die Arbeit mit dem Zeitfries ausführlich beschrieben und durch viele praktische Hinweise für den Gewi-Unterricht ergänzt.
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Redaktionell verantwortlich: Erna Hattendorf
Der Bildungsserver Berlin-Brandenburg ist ein Service des Landesinstituts für Schule und Medien Berlin-Brandenburg im Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (Berlin) und des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport Land Brandenburg.