Wichtige Information – Wartungsarbeiten
Im Zeitraum vom 19. – 21. Juli finden Wartungsarbeiten am Bildungsserver Berlin-Brandenburg (bbb) statt, die nicht im laufenden Betrieb erfolgen können. In dieser Zeit wird der bbb zeitweise nicht erreichbar sein. Wir bitten Sie, dies zu entschuldigen!
Sprachbildung am Übergang 2024
Dokumentation des Berliner Fachtags
Hand in Hand – Sprachliche Förderung am Übergang von der Kita zur Grundschule
am 28. Mai 2024 im Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg
Im Frühjahr 2024 fand der stets nachgefragte Fachtag zum neunten und letzten Mal im Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg statt. Wie in den vorangehenden Jahren richtete sich die Veranstaltung mit ihren Angeboten wieder an die regionalen Sprachberaterinnen und -berater für vorschulische Sprachförderung sowie an Erzieherinnen und Erzieher in Kindertagesstätten und Lehrkräfte in der Schulanfangsphase. Über 100 Teilnehmende kamen zum Landesinstitut für Schule und Medien nach Ludwigsfelde und besuchten interessiert die vielfältigen Angebote des Fachtags.
Die Förderung sprachlicher Kompetenzen gehört zu den zentralen Aufgaben von Bildungseinrichtungen. Im Interesse der Förderung der sprachlichen Entwicklung der Kinder ist es wichtig, eine enge Kooperation zwischen den Einrichtungen zu schaffen, um einen gelingenden Übergang zu ermöglichen. Im Mittelpunkt der Fachtagung standen deshalb noch einmal die gemeinsame Professionalisierung und der Austausch zu Aspekten inhaltlicher und pädagogischer Anschlussfähigkeit der Sprachförderung am Übergang von der Kita zur Grundschule.
Impressionen vom Fachtag
Renato Albustin, Ständiger Vertreter des Direktors (LISUM), eröffnete den Fachtag und begrüßte herzlich die Teilnehmenden.
Christina Henke, Staatssekretärin für Bildung (SenBJF), sprach in ihrem wertschätzenden Grußwort allen Teilnehmenden großen Dank für ihre engagierte Arbeit aus und betonte deren zentrale Bedeutung im Rahmen der Sprachförderung in Kita und Grundschule.
Irene Hoppe, Referentin für die Schulanfangsphase und den Übergang Kita-Grundschule, präsentierte das Tagungsprogramm und stellte die Hauptreferentin des Fachtags Frau Prof. Dr. Sandra Niebuhr-Siebert (Humanistische Hochschule Berlin) und die Workshopangebote vor.
Gleichfalls verwies sie auf die Ausstellung mit zahlreichen am LISUM entwickelten Materialien mit Fokus auf die sprachlichen Basiskompetenzen, die in der pädagogischen Arbeit am Übergang von der Kita zur Grundschule gewinnbringend eingesetzt werden können. Kurz stellte sie das 2024 veröffentlichte LISUM-Material "Auf zur großen Zooparade – ein gemeinsames Literacy-Erlebnis für Kita- und Grundschulkinder" vor. Dieses neue Material knüpft an die LISUM-Broschüre „Es fährt ein Bus durchs ABC“ – Kitakinder und Grundschulkinder begegnen gemeinsam der Schriftsprache“ an.
Prof. Dr. Sandra Niebuhr-Siebert beeindruckte die Teilnehmenden mit ihrem Vortrag zum Thema „Sprachbildung am Übergang von der Kita in die Grundschule (multi-)professionell unterstützen“, der zu Austausch und Diskussion während des gesamten Fachtags führte.
Workshops
Zwei Workshop-Phasen boten im Anschluss an den Vortrag zahlreiche Impulse zur sprachlichen Förderung am Übergang Kita-Grundschule.
Workshop 1: Wie kommt der Wolf in die Stimme? – Und was kommt nach dem Vorlesen?
Astrid Dörnhoff (Paul Schneider-Grundschule, Berlin / LISUM)
Vorlesen führt Kinder tief in Buchwelten hinein. Es übt die emotionale Vernetzung mit den Figuren, die Imagination des Geschehens und die Hypothesenbildung zum Fortgang der Geschichte. Vor allem aber macht es sehr, sehr viel Spaß.
Wie aber liest man einen Text ausdrucksstark vor? Und was kommt nach dem Vorlesen? Im Workshop wurden neue und ältere Bilderbücher vorgestellt, ihre Texte stimmlich zum Leben erweckt und interaktive, kreative und sprachbetonte Anschlussaufgaben entwickelt.
Wie kommt der Wolf in die Stimme? - Präsentation zum Workshop (pdf - 4,3 MB)
Workshop 2: Gelebte Mehrsprachigkeit – eine hilfreiche Ressource?!
Lena Fleck (Bildungsreferentin für ganzheitliche Sprachbildung und sprachsensiblen Unterricht)
Mehrsprachige Kinder haben bei Schuleintritt (auch) bereits ihre Erstsprachen im Gepäck. Diese sind nicht nur essenzieller Teil ihrer Identität, sondern auch mitentscheidend beim Erlernen der Zweit- und Bildungssprache Deutsch. Doch was können Pädagoginnen und Pädagogen in Kita und Grundschule tun?
Ausgehend von wissenschaftlichen Erkenntnissen zu mehrsprachigen Schülerinnen und Schülern ging es im Workshop direkt in die Praxis! Im Hinblick auf einen gelingenden Übergang standen konkrete Möglichkeiten zum wirkungsvollen Umgang mit Mehrsprachigkeit in Kita und Schule im Zentrum.
Gelebte Mehrsprachigkeit - Präsentation zum Workshop (pdf - 1 MB)
Workshop 3: Tiermärchen frei erzählen
Silvia Freund (Erzählerin, Schauspielerin, Theaterpädagogin)
Mit Hand und Fuß, Mimik, Gestik, Rollenspiel und viel Spaß an der Improvisation setzten die Teilnehmenden den (traditionellen) Märchentext in Szene. Sie hinterfragten die Vorlage, erstellten eine eigene Fassung und nahmen mit einer Brückengeschichte den kindlichen Erfahrungshorizont in den Blickpunkt.
Workshop 4: Kooperation in Aktion: Schriftspracherwerb in Kita und Schule anschlussfähig fördern
Irene Hoppe (LISUM) / Viola Petersson (Grundschule am Telegrafenberg, Potsdam / LISUM)
Im Workshop wurden unterschiedliche erprobte Aktivitäten für die Praxis vorgestellt. Diese bieten Ansatzpunkte für die konkrete Zusammenarbeit von Grundschule und Kita in Bezug auf die Förderung des Schriftspracherwerbs. Dazu gehörten unterschiedliche Literacy-Projekte sowie die (einigen bereits bekannte) LISUM-Ausstellung "Lese- und Schreibideen (nicht nur) für zu Hause". Die vorgestellten Angebote regten die Pädagoginnen und Pädagogen beider Institutionen an, sich gemeinsam darüber zu verständigen, wie die Vermittlung sprachlicher Basiskompetenzen in Kita und Grundschule anschlussfähig gestaltet werden kann und wie die Kinder dabei auf ihren individuellen Lernwegen motiviert und unterstützt werden können.
Workshop 5: Silben hüpfen, Wörter tanzen, Sprache lebt – Rhythmik trifft auf phonologische Bewusstheit
Andrea von Kiedrowski (SIBUZ Steglitz-Zehlendorf / Dunant-Grundschule)
Die phonologische Bewusstheit gehört zu den wichtigsten Vorläuferfähigkeiten des Schriftspracherwerbs. Die Voraussetzungen für den Schriftspracherwerb sind unter anderem die Sprach- und Sprechkompetenz, die auditive und visuelle Wahrnehmung, das verbale Gedächtnis, die Feinmotorik, eine motivierende Lernumgebung und die phonologische Bewusstheit. Eine der elementarsten Ausdrucksformen der Kinder ist die Bewegung, die gut dazu geeignet ist, Lernprozesse – auch im Hinblick auf die Sprachförderung – anzustoßen.
In diesem Workshop wurde eine Vielzahl von Spielen und Übungen zur Förderung der phonologischen Bewusstheit am Übergang von der Kita zur Grundschule vorgestellt und praktisch erprobt. Dazu kamen Beispiele aus der Arbeit der Rhythmik, die mit Musik, Sprache und Bewegung alle Wahrnehmungsbereiche, die Kreativität und das soziale Lernen fördern.
Workshop 6: So wird jedes Buch zum Event: Lese- und Sprachförderung mit Musik, Bewegung und digitalen Medien
Maura Leacche und Katrin Seewald (Kinder- und Jugendbibliothek Berlin-Spandau)
Kinder müssen heutzutage mehr denn je an Bücher herangeführt werden. Im Workshop wurde gezeigt, wie dies mit Tools wie der Erzählschiene, dem Kreashibai und Robotik gelingen kann – ganzheitliche Lese- und Sprachförderung, die Kinder und ihre Pädagoginnen und Pädagogen in Kita und Grundschule gleichermaßen begeistert.
Sprachprofi werden – Broschüre (pdf – 1,6 MB)
Workshop 7: Wenn Spinnen krähen und Krähen spinnen – Mit Lyrik Sprache fördern
Prof. Dr. Sandra Niebuhr-Siebert (Humanistische Hochschule Berlin)
Das Spiel mit Sprache macht Lust auf Sprache. Spielend, unbeschwert und sinnlich können Kinder lyrikbasiert einen Zugang zu ihren Sprachen finden. Im Workshop wurden Möglichkeiten aufgezeigt, wie mittels Gedichten die Sprach- und Spielfreude geweckt wird, welche Förderpotenziale sie bieten und wie Kinder angeregt werden können, selbst zu dichten.
Dichten und Denken – Präsentation zum Workshop (pdf – 10 MB)
Bilanz
Die Angebote des Fachtags fanden große Zustimmung bei den Teilnehmenden. Vielfach wurde betont, wie gewinnbringend das Tagungsformat mit Teilnehmenden aus Kita und Grundschule für die Kooperation beider Institutionen ist. Gleichfalls wurde großes Bedauern geäußert, dass die traditionsreiche Veranstaltung nun ein letztes Mal auf dem Struveshof in Ludwigsfelde stattgefunden hat.
-
Schule
-
Grundschulportal
-
Fachtagungen
- Sprachbildung am Übergang 2024
- Berliner Fachtag Schulanfangsphase 2023
- Sprachbildung am Übergang 2023
- Sprachbildung am Übergang 2022
- Fachnachmittag Schulanfangsphase 2021
- Fachtag Schulanfangsphase 2019
- Sprachbildung am Übergang 2019
- Fachtag Schulanfangsphase 2018
- Fachtagung PERSPEKTIVWECHSEL am 27. Juni 2018
- Fachtag Gewi 5/6 2018
- Sprachbildung am Übergang 2017
- Fachtag Schulanfangsphase 2017
- Fachtag GOrBiKs II 2017
- Sprachbildung am Übergang 2016
- Fachtag Übergang 2016
- Fachtag Schulanfangsphase 2015
- Fachtagung Schreiben- und Rechtschreiblernen
- Fachtag Schulanfangsphase 2014
- Sprachbildung am Übergang 2014
- Fachtag Schulanfangsphase 2013 (BE)
- Fachtag Schulanfangsphase 2012 (BE)
- Sprachbildung am Übergang (BE) 2013
- Sprachliche Förderung am Übergang (BB) 2013
- 20 Jahre sechsjährige Grundschule (BB)
-
Fachtagungen
-
Grundschulportal
Redaktionell verantwortlich: Erna Hattendorf
Der Bildungsserver Berlin-Brandenburg ist ein Service des Landesinstituts für Schule und Medien Berlin-Brandenburg im Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (Berlin) und des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport Land Brandenburg.