Anhand der Wörter des Brandenburger Grundwortschatzes kann eine Vielzahl von Rechtschreibschwerpunkten erarbeitet werden. Die Wörtersuche ermöglicht eine Filterung des Brandenburger Grundwortschatzes nach einigen dieser Rechtschreibschwerpunkte, um im Unterricht gezielt mit Wörtern eines bestimmten Schwerpunktes arbeiten zu können.
Jedem hier aufgeführten Rechtschreibschwerpunkt sind die verbindlich zu lehrenden Wörter für die Doppeljahrgangsstufen 1/2 bzw. 3/4 zugeordnet sowie die sogenannten Sternchenwörter. Zudem findet sich für jeden Rechtschreibschwerpunkt beispielhaft eine Methode, die zur Erarbeitung oder Übung des Schwerpunktes genutzt werden kann. Weitere Anregungen sind auf der Methodenseite zu finden.
Die Rechtschreibschwerpunkte sind den Strategien zugeordnet, mit deren Hilfe sich häufig die Schreibung von Wörtern erschließen lässt. Typischerweise durchlaufen Schülerinnen und Schüler im Erwerb ihrer Rechtschreibung verschiedene Stadien, die mit verschiedenen Strategien in Verbindung stehen und regelmäßig eine ganz bestimmte Abfolge haben – selbst wenn die Übergänge oft fließend sind.
Rechtschreibstrategien
Die von Schülerinnen und Schülern zu erlernenden Rechtschreibschwerpunkte lassen sich diesen Strategien zuordnen:Alphabetische Strategie
Unsere Schrift ist eine lautorientierte Alphabetschrift, d. h. grundsätzlich wird fast jedem Laut, den wir hören, ein bestimmter Buchstabe oder eine Buchstabengruppe (z. B. <sch>) zugeordnet. Wenn Kinder diesen Zusammenhang verstanden haben, so können sie für jeden Laut, den sie hören, die entsprechenden Buchstaben oder Buchstabengruppen aufschreiben. Beim Schreiben gliedern sie die Wörter in Laute und ordnen den Lauten Buchstaben zu (Analyse). Dieses Vorgehen nennt man "lautorientiert schreiben" oder auch "alphabetische Strategie". (An-)Lauttabellen sind hier eine große Hilfe. Das funktioniert sehr gut für sogenannte "lauttreue" Wörter, also Wörter, bei denen die Laute genau den aufzuschreibenden Buchstaben entsprechen. Beispiele sind die Wörter "Esel", "Tomate" oder auch "Schokolade". Im Anfangsunterricht sollten daher viele Wörter Verwendung finden, die sich lauttreu schreiben lassen.
Die alphabetische Strategie ist die Grundlage des Lesens und Schreibens, aber sie reicht nicht aus, um kompetent lesen und schreiben zu können, denn: Nur ein kleiner Teil der deutschen Wörter lässt sich so richtig verschriften. Schülerinnen und Schüler müssen daher zeitig anfangen zu lernen, dass unsere Rechtschreibung weiteren Regeln folgt.
Zunehmend werden Schülerinnen und Schüler darauf aufmerksam, dass "Hexe" nicht "Hekse" geschrieben wird, obwohl in der Wortmitte doch <ks> zu hören ist. Hier stößt die alphabetische Strategie an ihre Grenzen, denn bei vielen deutschen Wörtern gelten an bestimmten Stellen besondere Regeln, die zum Teil einfach auswendig gelernt werden müssen. Das betrifft zum Beispiel auch das Dehnungs-h in Wörtern wie "zahm" und "Höhle". Daher wird im Rechtschreibunterricht häufig viel Zeit für Wörter verwendet, die nur mithilfe von orthografischen Strategien richtig geschrieben werden können.
Jedoch nicht alle Ausnahmeschreibungen müssen auswendig gelernt werden, eine große Hilfestellung bieten die morphematischen Strategien.
Unverzichtbar beim Erlernen der Rechtschreibung ist der Einblick, dass Wörter sich häufig aus Wortbausteinen zusammensetzen, in der Fachsprache "Morpheme" genannt. Diese Morpheme werden immer gleich geschrieben. Beispiele sind:
- Vorsilben (Anfangsmorpheme ) wie <ver>, <vor>, <er> ("erlauben") und Nachsilben sowie Endungen (Endmorpheme) wie <ung>, <ig>, <st> ("du wirfst"),
- das bellende Tier, das nicht "Hunt", sondern "Hund" geschrieben wird, weil es den gleichen Wortstamm wie "Hunde" hat, auch wenn man in der Einzahl am Ende ein <t> hört. Durch Verlängern eines Wortes kann man so häufig zuverlässig herausfinden, ob d/t, b/p oder g/k geschrieben wird (z. B. lieb --> Liebe, Burg --> Burgen)
- die sogenannte vokalische Ableitung, um den Wortstamm von Wörtern richtig zu schreiben, z. B. <Mäuse> kommt von <Maus>, also mit <äu> und nicht mit <eu>
- Wortfamilien, bei denen der Wortstamm regelmäßig gleichgeschrieben wird und für die richtige Schreibung der Wörter genutzt werden kann, z. B. <fahr> in Fahrrad, Busfahrer, Fähre, wegfahren, Fahrt
Um die Erarbeitung der morphematischen Strategie zu unterstützen, sind im Grundwortschatz jeweils möglichst die Grundformen der Wörter aufgeführt, die meist durch abgeleitete Wörter ergänzt werden, z. B. der Raum (aufräumen).
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Redaktionell verantwortlich: Jan Steckmeister
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